Rollen- und Figurenarbeit

"Ich arbeite als Acting Coach mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln und unterstütze damit die SchauspielerInnen sowohl für Dreharbeiten, als auch für Castings. Nach Wunsch ist auch die Drehbuchanalyse im Kontext der jeweiligen Rolle im Detail möglich. Und ja, ich arbeite sehr gerne mit der Methode des Source Tuning. Die Zertifzierung dazu bei Jens Roth, hat mich künstlerisch, kreativ und auch menschlich sehr bereichert und tut dies nach wie vor. Die Arbeit mit Source Tuning ist aber für mich kein alleiniges Muss. Im MIttelpunkt stehen für mich keine "Methoden" , sondern die SchauspielerInnen oder auch die FilmemacherInnen/AutorInnen, die ich mit viel Hingabe, Freude und Know - How auf ihrem kreativen und manchmal auch nicht ganz einfachen Weg begleite.

Ich bin ausserdem stets selbst voller Neugierde und höre nie auf mir weitere bereichernde Fortbildungen "zu holen", um als Coach und Spieler nie stillzustehen. Der Kreative hat den enormen Vorteil im Leben , dass er /sie ewig forschen darf, und meiner Meinung nach auch soll."

Zitat aus dem Buch : Source Tuning: Die verlässliche Intelligenz des Körpers von Jens Roth:
Wenn ein Schauspieler im Source Tuning immer wieder die Erfahrung macht, dass es in ihm einen kreativen Kern gibt, der jederzeit ohne Wenn und Aber anzusprechen ist, dann gibt das für die Arbeit schonmal ein enormes Grundvertrauen. Inspiration ist jederzeit da, ich muss nur auf sie hören. Source Tuning bietet die großartige Möglichkeit, von sich selbst überrascht zu werden, wenn du den Mut hast, Kontrolle abzugeben. Es schafft unkonventionelle Angebote neben dem, was schon im Text steht. Es gibt dir die Möglichkeit , die Rolle von Anfang an, von innen physisch zu erleben und ein emotionales Gedächtnis einer Rolle zu erlangen.
Wenn Schauspieler mit zu wenig erlebtem Wissen über ihre Rolle ans Set oder zum Casting kommen, schwirrt der Kopf, der Körper wird fest und die Stimme greift auf altbewährte Betonungen zurück, anstatt mit der Situation zu schwingen. Der Schauspieler wandelt in diesem Zustand auf einem schmalen Grat und droht bei jeder Geste, bei jedem Satz entlarvt zu werden in seiner Unwissenheit über die Rolle. Er hangelt sich so von Pseudosicherheit zu Pseudosicherheit und wird dabei weder locker noch authentisch wirken. Vollprofis wissen sich vielleicht noch mit gespielter Lockerheit zu retten, die allerdings außer einer gewissen gekonnten "Natürlichkeit" nicht viel Inspirierendes oder Überraschendes produzieren wird. Manchen Castern oder Regisseuren reicht das, manchen nicht. Wichtiger ist aber generell auch: Welchen Anspruch hast du an dich selbst?